München – Mehrere Industriegewerkschaften fordern von der Bundesregierung eine Regelung für vergünstigten Strom für energieintensive Branchen. Es brauche einen Industriestrompreis, „der dem europäischen Vergleich standhält, international wettbewerbsfähig ist und langfristige Planbarkeit gewährleistet“, erklärten IG Metall, IGBCE und IG BAU. Sie riefen für Donnerstag zu einem bundesweiten Aktionstag auf. „Die Bundesregierung muss eingreifen. Sonst drohen die Stahlerzeugung, die Aluminiumindustrie und weitere energieintensive Branchen über kurz oder lang aus Deutschland zu verschwinden“, erklärte der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann. „Davon wären hunderttausende Arbeitsplätze direkt und indirekt betroffen.“ Hofmann warnte vor einer „schleichenden“ Entwicklung, „weil Investitionen wegen zu hoher Stromkosten nicht mehr hierzulande stattfinden“. Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, bezeichnete das Abwandern von Betrieben als „ersten Schritt zur Deindustrialisierung“. Bei der Kundgebung in Meitingen bei Augsburg will auch Ministerpräsident Markus Söder auftreten.