Frühling hinterlässt erste Spuren

von Redaktion

Nürnberg – Auf dem bayerischen Arbeitsmarkt zeigt sich ein leichter Frühjahrsaufschwung. 258 732 Menschen waren im März auf der Suche nach einem Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Das seien 10 263 weniger als im Februar. Der Rückgang im März sei saisonal üblich, falle jedoch schwächer aus als in den Vorjahren. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent.

„Wir freuen uns, dass sich der Arbeitsmarkt im Freistaat weiterhin so widerstandsfähig zeigt. Auch in diesem Monat hat der Freistaat die niedrigste Arbeitslosenquote im Bundesvergleich“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Stichtag für die Erhebung war der 13. März.

Offene Stellen

Der Bestand an offenen Stellen ist nach wie vor hoch – nach Holtzwarts Worten sind 150 709 Stellen in dem Pool erfasst. Das seien 651 mehr als vor einem Monat. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen im ersten Quartal 2023 liege jedoch mit minus acht Prozent deutlich unter den Zahlen aus dem ersten Quartal des Vorjahres. Es sei aber noch zu früh, einen Trend daraus abzuleiten.

Hoffnungen setzt die Regionaldirektion hier auf Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind und ihre Integrationskurse nun abgeschlossen haben dürften. Holtzwart appellierte deshalb an die Unternehmen: „Seien Sie mutig, die Geflüchteten aus der Ukraine bringen viel Knowhow mit.“

Die bayerische Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) bezeichnete den Fachkräftemangel als „eine ernst zu nehmende Wachstumsbremse für unsere Wirtschaft. Der beruflichen Weiterbildung kommt hier eine Schlüsselrolle zu“. Bayern ist und bleibe ein Jobmotor, trotz vieler Herausforderungen wie Inflation, schwacher Weltkonjunktur, geopolitischer Krisen und hoher Energiekosten, kommentierte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), die Zahlen. „Perspektivisch werden die schon heute bestehenden Arbeitskräfte- und Fachkräfteengpässe weiter zunehmen.“

Qualifizierung

Als stabil sieht der DGB in Bayern den Arbeitsmarkt an. Es müsse nun alles für eine bessere Qualifizierung getan werden. „Wir brauchen jetzt schleunigst einen Qualifizierungs-Booster. Der Wandel der Arbeitswelt ist in vollem Gange, aber die dringend erforderliche Qualifizierung hinkt hier noch hinterher“, teilte der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl mit. „Nur mit guter Aus- und Weiterbildung lassen sich Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern sichern.“

Eurozone

In der Eurozone bleibt die Arbeitslosigkeit auf einem rekordtiefen Niveau. Im Februar verharrte die Quote bei 6,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Niedriger war die Quote seit der Euro-Einführung noch nie.

Seit einem Jahr hält sich die Arbeitslosigkeit im Währungsraum auf einem niedrigen Niveau. Im Februar 2022 hatte die Quote bei 6,8 Prozent gelegen. Wie das Statis-tikamt weiter mitteilte, waren in den 20 Mitgliedstaaten der Eurozone im Februar rund 11,14 Millionen Menschen arbeitslos – nach rund 11,2 Millionen im Januar.

Im Jahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen um 257 000 zurück. Von den 20 Ländern der Eurozone weist Spanien mit 12,8 Prozent nach wie vor die höchste Arbeitslosigkeit auf. Die deutsche Quote zählt mit 2,9 Prozent zu den niedrigsten im Währungsraum.

Die Arbeitsmarktdaten von Eurostat basieren auf Zahlen der Internationalen Arbeitsorganisation. Die Quote für Deutschland ist daher deutlich niedriger als die Quote, die von der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wird. Diese teilte am Freitag mit, dass die deutsche Quote im März und Februar jeweils bei 5,7 Prozent lag.  mm, dpa

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