Aus für den Verbrenner-Golf

von Redaktion

Wolfsburg/München – Er gilt als Klassiker, hat in seiner heutigen Form aber offenbar keine Zukunft: Der aktuelle Golf 8 soll die letzte Baureihe des Traditionsmodells mit Verbrenner sein. Das sagte Markenchef Thomas Schäfer der „Automobilwoche“. Der Golf wird demnach bis Ende des Jahrzehntes produziert, an neuen Benzin- oder Dieselmotoren für die nächste Generation des seit 1974 gebauten Kompaktwagens wird aber nicht gearbeitet.

Damit bleibt unklar, wie es mit dem Golf weitergeht. Der Name solle zwar ebenso wie der Tiguan oder das Kürzel GTI in die elektrische Zukunft gerettet werden. Aber: „Einfach irgendein Fahrzeug so zu nennen, geht nicht. Den Fehler machen wir nicht“, betonte Schäfer. Einen elektrischen Golf werde es erst geben, „wenn auch wirklich Golf-Gene drin stecken – wie etwa ein flacheres Dach gegenüber dem ID.3.“ Dafür brauche es jedoch eine neue Fahrzeugplattform, die es frühestens ab 2028 gebe.

Das Ende des Verbrenner-Golf ist sinnbildlich dafür, dass bei vielen Autobauern die Ära von Diesel- und Benzinautos langsam, aber sicher zu Ende geht. Volkswagen und Audi wollen ab 2026 nur noch E-Autos entwickeln, Opel ab 2028, Fiat soll 2030 zur reinen Elektromarke werden und Ford will sich 2030 in Europa vom Verbrenner verabschieden. Das schlägt sich auch in den Entwicklungsbudgets nieder. So will die deutsche Autobranche laut Autoverband VDA bis 2027 ganze 250 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung ausgeben, den Großteil davon aber in die Elektromobilität, wie der Autoverband am Montag meldete. „Die Investitionen sind auch Ausdruck unseres Willens, international wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärte VDA-Chefin Hildegard Müller. ANDREAS HÖSS

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