München – Finanzminister Albert Füracker (CSU) darf sich freuen: Die BayernLB hat ihren Gewinn vor Steuern auf knapp über eine Milliarde Euro fast verdoppelt. Auch nach Steuern blieben 1055 Millionen Euro übrig, weil die Bank unter anderem Steuerrückzahlungen erhalten hatte. Das ist der höchste Gewinn seit der Finanzkrise. Deshalb schüttet die Landesbank 225 Millionen Euro an seine Eigentümer aus: Den Freistaat Bayern und die Sparkassen.
Der hohe Gewinn hat zum einen mit Sondereffekten zu tun. Die BayernLB hatte im Vorjahr drei ihrer Immobilien in bester Münchner Lage für rund 300 Millionen Euro verkauft. Dazu stiegen wegen der Zinswende die Zinsüberschüsse um 271 Millionen auf mehr als 2,1 Milliarden Euro. Das meiste davon wurde bei der Online-Bank DKB erwirtschaftet, die zur BayernLB gehört. Auch beim Verkauf von Edelmetallen und Anlageprodukten wie Fonds wurden höhere Provisionen erzielt.
2022 sei ein „außergewöhnliches Jahr mit einem außergewöhnlichen Ergebnis gewesen“, bilanzierte Vorstandschef Stephan Winkelmeier. Für 2023 rechnet er nur noch mit einem Vorsteuergewinn von 600 bis 800 Millionen Euro. Zum einen sind vorerst keine weiteren Immobilienverkäufe geplant, auch der vor einigen Jahren angedachte Verkauf der Firmenzentrale „liegt auf Eis“, so Winkelmeier. Zum anderen gebe es durch die Inflation, den Ukraine-Krieg und den Turbulenzen im Bankensektor große Unsicherheiten.
Bisher sieht sich die BayernLB jedoch als „Hort der Stabilität“, der eher von den Problemen anderer Banken profitiert. 2022 wuchs die Zahl der Privatkunden der Tochter DKB um 300 000 auf 5,3 Millionen. Auch zuletzt habe die Bank Kunden hinzugewonnen statt welche verloren. Vom langfristigen Ziel von zwölf Millionen Kunden und 15 Prozent Marktanteil – „erst ab dieser Schwelle wird das Privatkundengeschäft in Europa erfahrungsgemäß profitabel“, so Winkelmeier – ist man jedoch noch sehr weit entfernt. Es sei nur durch Zukäufe zu erreichen, so der Vorstandschef. höß