München – Ein Verschwinden des Bargelds aus dem Alltag ist nach Einschätzung des Banknotenherstellers Giesecke + Devrient vorerst nicht absehbar. Im vergangenen Jahr sei die Nachfrage nach neuen Banknoten etwas schwächer gewesen, in diesem Jahr steige sie wieder, sagte Vorstandschef Ralf Wintergerst in München. „Die Banknoten gehen weltweit nicht zurück.“ Das Traditionsunternehmen mit seinen 12 600 Beschäftigten ist einer der weltführenden Hersteller von Banknoten und Technik für das Bargeldmanagement und elektronische Bezahlmethoden. Zur Kundschaft zählen 150 Zentralbanken. G+D ist auch an der Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen beteiligt. Wintergerst gab keine Prognose ab, welches Land als erstes eine Digitalwährung einführen könnte – China ist nach Worten des Managers weit fortgeschritten.
Ungeachtet der schwierigen Weltlage macht der im Familienbesitz befindliche Konzern gute Geschäfte: Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, der Auftragseingang legte um 20 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu. Der Nettogewinn sank allerdings um fünf Prozent auf 80,6 Millionen Euro.