Bayerns Wirtschaft verlangt Realismus in der Energiepolitik

von Redaktion

München – Mehr Realitätssinn in der Energiepolitik verlangen die bayerischen Industrie- und Handelskammern von der Ampelregierung in Berlin. Für die Unternehmen sei eine zuverlässige und stabile Grundlast in der Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen von zentraler Bedeutung. Darüber waren sich der Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertage, Klaus Josef Lutz, und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einig.

„Der Atomausstieg war sinnbildlich: Wir steigen aus einer CO2-armen Energiequelle aus, ohne vorher zuverlässige und stabile Versorgungsalternativen aufgebaut zu haben“, sagte Lutz. Jetzt müssten klare und realistische Konzepte her, wo die nötige Energie herkommen soll und wie die Netze nach Bayern und in Bayern schneller ausgebaut werden können.

Auch der Ausbau der Erneuerbaren Energie müsse rasant beschleunigt werden. „Aktuell bremsen wir uns mit überkomplexen Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehrschichtige Klagemöglichkeiten selbst aus“, sagte der BIHK-Präsident. „Hier braucht es eine Zeitenwende und den Willen, endlich umzudenken.“ Söder verlangte, dass der Süden wie das ganze Land mit Leitungen versorgt werden müsse. Der Bund fokussiere sich bei den Erneuerbaren auf den Wind aus dem Norden. „Wir fordern die gleichberechtigte Förderung aller Energieträger“, so der Ministerpräsident. Neben Photovoltaik und Wind müssten das auch Wasserkraft, Biomasse und Geothermie sein. „Es darf keine Spaltung zwischen Nord und Süd geben.“ Zudem müsse der Stromtrassenbau überall im Land beschleunigt werden. Bayern habe das Personal für den Ausbau bereits massiv aufgestockt.  com

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