Europa wieder auf Wachstumskurs

von Redaktion

Brüssel – Nach dem Energiepreisschock im Ukraine-Krieg sieht Brüssel Europa wieder im Aufwind: Die EU-Kommission rechnet laut ihrer Frühjahrsprognose in diesem Jahr mit einem Wachstum von 1,1 Prozent in der Eurozone und 1,0 Prozent in der EU. Das ist etwas mehr als im Februar vorhergesagt. Deutschland hinkt mit 0,2 Prozent hinterher. Überraschend positiv fällt die Prognose für die Ukraine aus. Nach einem Einbruch um rund 29 Prozent im vergangenen Jahr werde die ukrainische Wirtschaft „in diesem Jahr voraussichtlich um 0,6 Prozent und 2024 um 4,0 Prozent wachsen“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

Der Jahresbeginn sei in Europa besser ausgefallen als erwartet: Niedrigere Energiepreise, stabilere Lieferketten und ein starker Arbeitsmarkt hätten Befürchtungen einer Rezession zerstreut. Im Herbst hatte die Behörde noch ein sehr düsteres Bild gezeichnet. Für Deutschland hatte sie sogar einen Rückgang um 0,6 Prozent vorausgesagt.

Auch die deutsche Wirtschaft erhole sich „zunehmend von dem Energiepreisschock“, sagte Gentiloni. Er sieht die Aussichten aber unter anderem wegen der langen Gas-Abhängigkeit von Russland zurückhaltender als Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Dessen Ministerium hatte Ende April für 2023 ein Wachstum von 0,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) vorhergesagt. Erst 2024 rechnet die Kommission wieder mit einem Anziehen der deutschen Konjunktur um 1,4 Prozent.

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