Postbank: Immobilien kosten teilweise über 50 Jahresmieten

von Redaktion

München – Lohnt sich der Kauf einer Immobilie? Oder ist es finanziell besser, wenn man weiter zu Miete wohnt? Eine Hilfestellung bei der Beantwortung dieser Frage liefern jetzt die Daten des Postbank Wohnatlas 2023. Auch wenn in vielen Regionen aktuell die Immobilienpreise fallen – im Großteil der bayerischen Landkreise laufen nach wie vor die Kaufpreise den Mieten davon, zumindest wenn man sich ansieht, wie viele Nettojahreskaltmieten man aufbringen müsste, wenn man als Mieter eine vergleichbare Wohnung kaufen möchte. Im Landkreis Miesbach wären das 53,7 Jahresmieten, und in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Starnberg 48 beziehungsweise 42,4. „Vervielfältiger“ nennen die Immobilienexperten von der Postbank diesen Wert.

In München sank dieser Vervielfältiger im vergangenen Jahr zwar um 1,2 Jahresnettokaltmieten, liegt aber immer noch über 40. In Rosenheim (39,2), Landshut (37,3) und Regensburg (35,3) legte er dagegen gegenüber dem Vorjahr um 2,9, 3,1 und 1,8 weiter zu. Wer ein potenzielles Kaufobjekt bewertet, so der Tipp der Postbank-Experten, sollte neben dem Verhältnis von Preis und Miete aber auch die künftige reale Preisentwicklung unter Berücksichtigung der Kaufkraft heranziehen. Die Ertragschancen für Selbstnutzer sind umso höher, je niedriger der regionale Vervielfältiger ist (als Richtwert gilt hier 27,5) und je höher die erwartete künftige reale Preissteigerung ausfällt. 37 Regionen in Deutschland erfüllen diese Kriterien, darunter sind auch sieben, in denen die Kaufpreise noch relativ moderat sind. Mehr als die Hälfte davon befindet sich im Nordwesten Deutschlands – im Süden Bayern findet man keine.

Interessant ist aber: Für 41 der hochpreisigen Regionen, zu denen fast alle in Bayern gehören, prognostiziert der Wohnatlas weiterhin reale Wertzuwächse zwischen 0,5 und ein Prozent pro Jahr und für 36 Landkreise und kreisfreie Städte sogar mehr als ein Prozent pro Jahr bis 2035. Ganz vorn dabei liegen neben den Städten Potsdam und Leipzig die Landeshauptstadt München sowie der Landkreis Erding mit erwarteten realen Wertzuwächsen von mehr als zwei Prozent. wdp

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