München – Die Kryptowährung Bitcoin hat allein seit Mitte Juni rund 25 Prozent an Wert gewonnen und vor Kurzem bei 31 400 Dollar ein neues Jahreshoch erreicht. Grund ist laut Experten ein erneut steigendes Interesse institutioneller Investoren.
So hat Mitte Juni der US-Konzern Blackrock bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag für einen ETF genannten Indexfonds für Bitcoins abgegeben. Blackrock ist mit rund neun Billionen Dollar an Kapital der größte Vermögensverwalter der Welt. Erhält der Bitcoin-ETF die Zulassung, soll er künftig an der Wertpapierbörse Nasdaq gehandelt werden, als Verwahrstelle soll die Kryptobörse Coinbase fungieren. Kurz danach kündigten auch die Konkurrenten Invesco und Wisdom Tree erneut ähnliche Produkte an, mit deren Zulassung sie zuvor jedoch bereits gescheitert waren. Zudem starteten große Finanzfirmen wie Fidelity, Charles Schwab und Citadel eine neue Kryptobörse mit dem Namen „EDX Markets“.
Der rasante Kursanstieg dürfte auf der Hoffnung beruhen, dass mit dem Engagement von Blackrock und anderen Finanzriesen künftig viel Geld in den Kryptomarkt fließt. Sicher sei das aber keineswegs, warnen die Analysten der DZ Bank. Die Bitcoin-ETFs seien noch nicht genehmigt. Zudem gibt es noch ein Problem mit der Verwahrstelle von Blackrock, der Kryptobörse Coinbase: Die SEC hatte Coinbase und die weltgrößte Kryptobörse Binance erst Anfang Juni verklagt. Sie wirft ihnen vor, ihre Kryptogeschäfte ohne Marktlizenz zu betreiben. Damit würden sie Anlegern Transparenzstandards und Schutzmaßnahmen vorenthalten und sich regelmäßigen Kontrollen entziehen, so die SEC.
Ob der Bitcoin-ETF wirklich eine Zulassung bekommt, sei deshalb „keineswegs sicher“, schrieben etwa Analysten der DZ Bank. Die SEC-Klagen gegen Binance und Coinbase schwebten „wie ein Damoklesschwert über dem Kryptomarkt und bergen Gefahr für Rückschläge“, glauben die Analysten. höß