Angesichts sinkender Ölpreise verlängert Saudi-Arabien die Drosselung seiner Ölproduktion. Die ab Juli geltende Reduzierung der täglichen Fördermenge um eine Million Barrel werde im August fortgesetzt, meldete gestern die staatliche Nachrichtenagentur SPA. Damit fördert Saudi-Arabien noch rund neun Millionen Barrel pro Tag. Ein Barrel sind 159 Liter. Russland teilte gestern mit, es werde seine Ölexporte ab August um eine halbe Million Barrel pro Tag reduzieren. Beides dürfte die Ölpreise kräftig nach oben treiben.
400 000 neue Wohnungen braucht es pro Jahr aus Sicht der Bundesregierung zur Bekämpfung der Wohnungsnot – die Branche hält nur noch die Hälfte davon für jährlich umsetzbar. „Unter den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen können die sozial orientierten Wohnungsunternehmen nicht mehr in bezahlbaren Wohnungsbau investieren“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, gestern in Berlin.
Bankenvertreter haben sich gegen Vorwürfe einer zögerlichen Weitergabe der gestiegenen Zinsen an Sparer gewehrt. „Wir haben die Kunden faktisch zum ganz überwiegenden Teil über viele Jahre vor Negativzinsen geschützt“, sagte etwa der Co-Chef der genossenschaftlichen DZ Bank, Cornelius Riese, gestern beim „Frankfurt Euro Finance Summit“. Nach dem „Paradigmenwechsel“ der rasanten Zinswende brauche der Bankensektor „jetzt auch eine gewisse Anpassungsphase, bis das System wieder im Gleichgewicht ist“.
Nach dem jüngsten Aufschwung ist der Dax am Montag mit moderaten Verlusten in das zweite Halbjahr gestartet. Der Leitindex gab seine leichten Auftaktgewinne vor dem Hintergrund mauer Industriedaten wieder ab und ging 0,41 Prozent tiefer bei 16 081 Punkten aus dem Handel. Im ersten Halbjahr hatte er 16 Prozent zugelegt.
Konjunktursorgen begleiten die Anleger in die bald beginnende Berichtssaison zum zweiten Quartal, die mehr und mehr ein Thema an der Börse wird. Über die Aktien von Continental schwappte eine Verkaufswelle, die für einen Kursabschlag von 3,9 Prozent am Dax-Ende sorgte. Unter Marktbeobachtern setzte sich die Auffassung durch, dass Investoren bei dem Reifenkonzern und Autozulieferer über negative Quartalssignale spekulieren. Der bisher größte Dax-Verlierer 2023, Zalando, gab um weitere zwei Prozent nach.
Der Euro notierte zuletzt kaum verändert bei 1,0918 US-Dollar. dpa