Neu Delhi – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Notwendigkeit eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und Indien betont – erwartet aber komplizierte Verhandlungen. Der Grünen-Politiker sagte gestern bei seinem Indien-Besuch in Neu Delhi, das Abkommen mit Indien sei sicherlich eines der schwierigsten – die EU verhandelt nicht nur mit Indien über Freihandelsabkommen. „Das muss man sagen, weil Indien eine Tradition hat, seinen Markt zu schützen“, so Habeck. „Das müsste dann eben überwunden werden.“ Umgekehrt fordere Indien von Europa auch viel, beispielsweise leichteren Zugang zu Patenten.
„Die Interessen laufen jetzt nicht im Detail automatisch synchron“, sagte Habeck. Das Handelsabkommen sei kompliziert. „Deswegen hat es auch so lange gedauert und man ist nicht vorangekommen. Gleichwohl muss man sehen, welche Chancen sich damit jetzt verbinden, auch welche Notwendigkeiten. Und deswegen werbe ich sehr dafür, da jetzt mehr Kraft dahinterzusetzen.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Indien-Besuch im Februar gesagt, dass er in den Verhandlungen um das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien Tempo machen will. „Ich bin dafür, dass wir jetzt mehr Druck entwickeln, dass wir einen großen Willen entwickeln“, sagte er damals nach Gesprächen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi in Neu Delhi.
Seit Jahren versuchen die EU und Indien ein Freihandelsabkommen zu vereinbaren. Verhandlungen gab es von 2007 bis 2013. dpa