Wiesbaden – Die Konsumzurückhaltung der Menschen hat dem Einzelhandel in Deutschland im ersten Halbjahr zugesetzt. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) verringerte sich der Umsatz um 4,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mitteilte. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) hatten die Händler 3,6 Prozent mehr in der Kasse als im Vorjahreszeitraum. Die Differenz spiegle das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider, erläuterte die Behörde. Besonders deutlich war die Entwicklung im Lebensmittelhandel. Dort sank der Umsatz im ersten Halbjahr real um 5,8 Prozent, einschließlich Preiserhöhungen wurde ein Plus von 7,6 Prozent verzeichnet. Ursache seien die gestiegenen Nahrungsmittelpreise.
Ein Umsatzminus von real 7,3 Prozent und nominal 2,6 Prozent verbuchte im ersten Halbjahr der Internet- und Versandhandel nach dem Boom in der Corona-Pandemie. Ähnlich war die Entwicklung der Baumärkte mit real minus 6,9 Prozent. Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erzielte dagegen ein reales Plus von 7,3 Prozent. In der Pandemie waren die Umsätze der Bekleidungsgeschäfte stark gesunken. dpa