München – Wer in Bayerns Metall- und Elektrounternehmen eine Ausbildung macht, kann sich über beste Jobper- spektiven freuen: Die Unternehmen der beiden Branchen, zu denen etwa die großen Autobauer zählen, werden laut einer Umfrage in diesem Jahr 92 Prozent ihrer Azubis übernehmen, die allermeisten davon unbefristet. „Würden nicht manche Nachwuchskräfte nach der Lehre ein Studium beginnen, wäre die Quote noch höher“, sagte Bertram Brossardt, Chef der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) sowie der Arbeitgeberverbände der beiden Industriezweige. Für 2024 erwartet er eine Übernahmequote von 97 Prozent.
Auch die Metall- und Elektroindustrie in Bayern mit ihren 900 000 Beschäftigten spürt den Fachkräftemangel und sei „in einem Prozess des permanenten Suchens und Werbens nach Nachwuchs“, so Brossardt. Verglichen mit anderen Branchen und Bundesländern stehe Bayerns Industrie aber gut da, sie biete bereits jede fünfte Ausbildungsstelle in Deutschland an. Insgesamt rechnet die Branche damit, im Freistaat in diesem Jahr fast 15 000 Ausbildungsverträge abzuschließen. Das wären acht Prozent mehr als 2022. Den Tiefpunkt gab es im Coronajahr 2021 mit 13 800 Azubis, das Hoch stammt aus 2018 mit 16 300 Ausbildungen.
„Die Lage am Ausbildungsmarkt ist für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, weiterhin sehr gut“, sagte Brossardt am Freitag. Statistisch kämen auf jeden Bewerber 1,7 Stellen. Umgekehrt wird es auch für Bayerns Unternehmen jedoch immer schwerer, Azubis zu finden. Deshalb starten die Unternehmen mit Unterstützung der Verbände schon früh Werbeaktionen, gehen in die Schulen und bieten zahlreiche Praktika an. Bereits in diesem Jahr hatte laut Umfrage jedes fünfte Metall- und Elektrounternehmen in Bayern weniger Azubis, als es eigentlich benötigt hätte. In dem meisten Fällen lag das daran, dass es keine oder zu wenige geeignete Bewerber gab oder die Stelle nach einer Absage nicht mehr besetzt werden konnte. höß