Höhere Standards für Finanzanlagen

von Redaktion

München – Der Deutschland-Chef des Schweizer Lebensversicherungskonzerns Swiss Life plädiert für mehr Durchblick bei nachhaltigen Finanzanlagen. „Wir brauchen entweder Standards wie das Bio-Siegel, oder wir brauchen Produkte, bei denen klar ist, was dahintersteckt“, sagte der Deutschland-Chef des Unternehmens, Jörg Arnold, am Dienstagabend in Garching bei München. Es müsse klar sein, ob sich hinter einem Finanzprodukt ein Windpark, ein Solarpark oder etwas anderes verberge. Zwar gebe es schon heute eine Transparenzverordnung, dennoch sei Transparenz bei Finanzprodukten wenig ausgeprägt, kritisierte der Manager.

Auch zeigte sich Arnold überrascht, wie gering das Finanzwissen der Menschen in Deutschland ist. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Swiss Life hatte ergeben, dass nur etwa jeder Dritte in Deutschland (37 Prozent) sein Finanzwissen als gut oder sehr gut einschätzt. Jeder Vierte (25 Prozent) gab demnach an, nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Jeder Fünfte sagte, Informationen im Zusammenhang mit Finanzen und Vorsorge seien teils widersprüchlich (21 Prozent), auch sei das Thema Finanzen zu komplex (20 Prozent). Arnold sagte, er habe nicht gedacht, dass das Finanzwissen in der Bevölkerung so gering sei. „Insoweit haben wir in Deutschland großen Nachholbedarf.“ Immerhin stimmten 60 Prozent der Befragten der Aussage zu, Finanzwissen sollte ein Pflichtfach in der Schule sein. sh

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