Möglichkeiten der Lastenverteilung

von Redaktion

Das Problem ist nicht neu: Kraftwerke liefern Strom, aber Bedarf und Angebot sind oft nicht deckungsgleich. Bei Mangel sinkt die Frequenz des Wechselstroms unter die vorgegebenen 50 Hertz. Bei einem Überangebot steigt er. Nur winzige Schwankungen werden im Stromerzeugungssystem selbst ausgeglichen. Bei größeren Abweichungen müssen Versorger und Netzbetreiber eingreifen.

Lastabwurf wird die einfachste Methode genannt. Man wirft wie beim Ballonfahren Sandsäcke – ganze Kundengruppen – über Bord. Stadtteile oder ganze Regionen werden zeitweise nicht mehr versorgt. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern ist das Alltag. Kundenfreundlicher ist es, mit Reserven zu arbeiten.

Regelenergie nennt sich das komplizierte Verfahren, bei dem binnen weniger Sekunden oder auch langfristig Strom bereitgestellt wird. Das sind Stromspeicher oder Reservekraftwerke, die bei Bedarf entsprechend schnell hochlaufen können. Oder auch ein Verbund vieler kleiner Stromspeicher – virtuelle Kraftwerke genannt. So wird das Netz stabilisiert und dafür gesorgt, dass die Stromversorgung nicht zusammenbricht.

Allerdings ist das System relativ starr. Es wird zum Teil im Takt weniger Stunden ausgeschrieben, zum Teil tageweise. Geld wird schon für die Bereitschaft gezahlt, kurzfristig zu liefern. Wird die Leistung abgerufen, kommt auch noch der Arbeitspreis dazu. Da die Preise über denen an der Strombörse liegen, lohnt sich die Festlegung für die Anbieter.

Bis 2022 gab es noch ein weiteres Verfahren: Die abschaltbaren Lasten, bei denen Großverbraucher etwa aus der Aluminium-, aber auch aus der Papierindustrie dafür bezahlt wurden, ihre Maschinen auf Anforderung zurückzufahren. Das lohnte sich für alle Seiten. Es musste weniger teurer Strom extra produziert werden. Die Politik hat das System aber aufgegeben. Es lief 2022 aus.

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