Auch in der Gastronomie droht Pleitewelle

von Redaktion

Eine Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer auf Essen in Restaurants zum Jahreswechsel könnte nach Einschätzung von Branchenbeobachtern zu mehr Pleiten in der Gastronomie führen. „Die Gastronomie-Branche steht auch nach der Corona-Pandemie vor einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter Inflation, steigende Energie- und Personalkosten sowie ein Trend zum Home-Office“, erläuterte der Deutschland-Geschäftsführer des Informationsdienstleisters Crif, Frank Schlein. August-Zahlen zufolge gelten laut Crif 14 219 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet. Das seien 11,9 Prozent der knapp 120 000 analysierten Betriebe. Im Januar 2020, vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, habe die Zahl der insolvenzgefährdeten Gastronomiebetriebe bei 12 662 gelegen.

In Bayern ist die Lage dem Bericht zufolge unwesentlich besser: Hier sind 1866 Betriebe gefährdet, zehn Prozent der Gesamtzahl.

Die Gastronomie fügt sich damit ins gesamtwirtschaftliche Bild: „Wir beobachten, dass aktuell vermehrt größere Unternehmen in die Insolvenz geraten, wodurch mehr Beschäftigte betroffen sind“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt. Von einer Insolvenzwelle könne aber nicht gesprochen werden, „vielmehr nähern wir uns wieder der langfristigen Entwicklung an“, sagte Brossardt. Er fordert bessere Standortbedingungen.  dpa

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