Erlangen – Die Spitze der SPD-Bundestagsfraktion hat ihr Konzept für einen staatlich subventionierten Industriestrompreis für ausgewählte Branchen beschlossen, der zunächst fünf Jahre lang fünf Cent pro Kilowattstunde betragen soll. Das entsprechende Positionspapier wurde zunächst vom geschäftsführenden Fraktionsvorstand bei einer Sitzung in Erlangen gebilligt. Am kommenden Montag soll die gesamte Fraktion bei ihrer Klausurtagung in Wiesbaden darüber entscheiden. Dann wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dabei sein, der sich bisher skeptisch zu einem Industriestrompreis geäußert hat.
Fraktionschef Rolf Mützenich betonte in Erlangen, dass es nicht darum gehe, Druck auf Scholz auszuüben. „Wir wollen nicht den Bundeskanzler zu einer anderen Meinung bewegen, sondern wir wollen zusammen etwas tun“, sagte er. Das Konzept werde aber auch in der Bundesregierung Beachtung finden, „weil wir natürlich auch die größte Regierungsfraktion sind“. Die fünf Cent sollen vor Steuern und Umlagen gelten. Die Differenz zum durchschnittlichen Börsenstrompreis, der derzeit bei etwa 8,95 Cent liegt, soll der Staat übernehmen. dpa