Vor gut einem Jahr signalisierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Die Turbine für Nord Stream 1 ist betriebsbereit! Journalisten und Fotografen wurden aufs Werksgelände von Siemens Energy nach Mülheim an der Ruhr eingeladen, um die Botschaft des Kanzlers in die Welt zu transportieren. Zuvor war die von Rolls-Royce gebaute Turbine in Kanada gewartet worden. Weil Russland sie wegen angeblich fehlender Papiere zunächst nicht wieder einführen wollte, wurde sie auf ihrem Rückweg zwischengelagert. Am 18. Juli 2022 kam sie in Deutschland an. Weil das Rolls-Royce-Turbinengeschäft von Siemens und schließlich von Siemens Energy übernommen worden war, landete das Stück in einer Halle von Siemens Energy in Mülheim. Gut zwei Wochen nach ihrer Ankunft besuchte Scholz die Halle: „Die Turbine ist da, sie kann geliefert werden, es muss nur jemand sagen, ich möcht’ sie haben, dann ist sie ganz schnell da“, sagte er. Es rief aber niemand an. Die Turbine liegt nach Angaben von Siemens Energy immer noch in Mülheim. Völlig überraschend ist das nicht: Nord Stream 1 wurde am 26. September 2022 von bislang unbekannten Tätern gesprengt. Foto (Archiv): Bernd Thissen, dpa