München – Zum ersten Mal hat Chinas E-Autokongress WNEVC außerhalb der Volksrepublik stattgefunden – gestern war Premiere auf der IAA in München. Vor rund 500 Teilnehmern dankte Chinas stellvertretender Industrieminister Xin Guobin für die Hilfe beim Aufbau der chinesischen Autoindustrie. Bis vor Kurzem waren ausländische Autobauer in China verpflichtet, chinesische Partner in ihre Fabriken zu holen. Jetzt wollen die chinesischen Hersteller den europäischen Markt erobern. Auf den deutschen Straßen seien die neuen Herausforderer bisher „noch wenig sichtbar“, sagte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Am erfolgreichsten war bislang die Marke MG des VW-Partners Saic mit gut 17 000 E-Autos. Chinas Marktführer BYD, der dort gerade erst VW als Nummer eins abgelöst hat, kam in Deutschland bisher auf gut 1400 Fahrzeuge.
„China ist für uns zum Fitnesscenter geworden“, sagte Volkswagen-Chef Oliver Blume auf dem Kongress. Um dort mithalten zu können, müsse man auch selbst auf „China-Speed“ kommen. WNEVC-Präsident Wan Gang betonte, China setze nicht nur auf E-Autos, sondern auf eine Kombination von E-Autos, Plug-in-Hybrid- und Wasserstoff-Autos. In Peking seien tausende Taxis mit Wasserstoff unterwegs.
BMW-Chef Oliver Zipse sagte, er könne sich Wasserstoff-Antriebe für die nächste Generation von BMW, die 2025 startende „Neue Klasse“, vorstellen. Wasserstoff sei das fehlende Bindeglied zur CO2-freien Mobilität für lange Strecken in Regionen ohne ausreichendes Ladenetz. dpa