Bonn – Die Bundesnetzagentur hat am Donnerstag den Ernstfall einer Gasknappheit geprobt. Simuliert wurde ganztägig eine Versorgungslage, bei der in Deutschland nicht mehr genügend Erdgas vorhanden ist, um alle gewünschten Bedarfe zu decken. In solch einem Fall muss die Behörde als sogenannter Bundeslastverteiler etwa entscheiden, bei welchen Firmen der Gasverbrauch eingeschränkt wird. Getestet wurden unter anderem die Infrastruktur des Krisenstabs und die Kommunikationswege. Insgesamt waren rund 200 Personen in die Übung eingebunden, davon 70 bei der Netzagentur, wo ein Krisenzentrum aufgebaut wurde.
„Deutschland ist für diesen Winter deutlich besser vorbereitet als im vergangenen Jahr“, sagte Behördenpräsident Klaus Müller. „Die Speicher sind gut gefüllt, die alternativen Quellen, über die wir Gas beziehen können, und die Einsparraten sind stabil“, sagte Müller. Als Restrisiken nannte die Behörde etwa eine etwaige sehr kalte Wetterlage und die Gefahr ausbleibender russischer Gaslieferungen in die südosteuropäischen Staaten. dpa