Berlin – Deutschland im Abschwung: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr kräftig heruntergeschraubt. Sie erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent schrumpft. Im Frühjahr waren die Institute noch von einem Mini-Wachstum von 0,3 Prozent ausgegangen.
Der wichtigste Grund für die Prognosesenkung sei, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholt hätten, als die Institute im Frühjahr erwartet hätten, sagte Oliver Holte-möller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Zudem sei die Produktion in energieintensiven Wirtschaftsbereichen wie der Chemieindustrie zurückgegangen – die Wirtschaft fordert wegen der im internationalen Vergleich hohen Strompreise seit Längerem Entlastungen. Die Institute kritisieren, die Politik der Bundesregierung habe Unternehmen und Haushalte „massiv verunsichert“. Dies erschwere ökonomische Planungen und trage dazu bei, dass die Konjunktur nicht zügig nach oben ginge. dpa