München – Der Aufsichtsrat von BMW hat den Vertrag von Konzernchef Oliver Zipse bis 2026 verlängert. Zipse wird damit den Marktstart der für das Unternehmen äußerst wichtigen Elektroplattform „Neue Klasse“ begleiten, der ab 2025 erfolgen soll. Ein wichtiger Teil der Entwicklungsarbeit an der Plattform sowie die größten Umbauten, um die Werke des Autobauers fit für die Elektromobilität zu machen, fanden unter seiner Führung statt. Zipse ist ein Eigengewächs des Münchner Konzerns und leitet diesen seit 2019. Hinweise auf die Verlängerung hatte es schon vor einigen Tagen gegeben (wir berichteten).
Zipse habe BMW erfolgreich durch schwierige Zeiten gesteuert, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Reithofer. „In einer Phase globaler Krisen und tiefgreifender Transformation hat die BMW Group unter seiner Führung nicht nur verlässlich robuste Ergebnisse erzielt, sondern auch die Führungsposition im globalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt.“ Mit der Neuen Klasse sei BMW „auf dem besten Weg, diese Position weiter auszubauen“, so Reithofer.
Daneben wird der bisherige Vertriebschef Pieter Nota seinen Job vorzeitig zum November niederlegen. Eigentlich wäre sein Vertrag bis Sommer 2024 gelaufen. Nota stand öffentlich oft im Hintergrund, ist aber etwa für das künftige Direktvertriebsmodell verantwortlich, das 2026 bei BMW starten soll. Dabei können Kunden ihr Auto wie bei Tesla direkt über das Internet bestellen.
Notas Nachfolger wird mit Jochen Goller der bisherige China-Chef von BMW. Er kenne „den größten Markt der BMW Group wie kaum ein Zweiter“, sagte Reithofer. Seine Berufung in den Vorstand kann man als Zeichen deuten, dass BMW trotz öffentlicher Kritik an der China-Abhängigkeit von Autobauern sein Geschäft dort weiter ausbauen will. ANDREAS HÖSS