Frankfurt – Millionen Sparkassen-Kunden sollen mit ihrer Girocard bald auch Payback-Bonuspunkte sammeln können: Nach monatelangen Verhandlungen ist eine Zusammenarbeit der Sparkassen-Finanzgruppe mit dem Bonussystem so gut wie besiegelt. „Wir glauben, dass durch die Kooperation dieser zwei großen Player im Markt für unsere Kunden erhebliche Vorteile entstehen können – deswegen machen wir das jetzt“, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Zuvor hatte der Branchennewsletter „Finanz-Szene“ berichtet. Demnach könnte die Kooperation in den kommenden Tagen vertraglich besiegelt werden.
Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen. Wer gleichzeitig Kunde einer Sparkasse ist, muss dafür künftig nicht seine Payback-Karte dabeihaben. Die Punkte werden dann automatisch gutgeschrieben, wenn mit der Girocard gezahlt wird. Unumstritten sind solche Bonussysteme nicht: Verbraucherschützer warnen regelmäßig davor, nicht zu viele persönliche Daten für etwas Rabatt preiszugeben und somit zum „gläserne Kunden“ zu werden.
Nun tun sich zwei Schwergewichte im Markt zusammen: Die Sparkassen sind mit 47 Millionen herausgegebenen Karten der größte Emittent der Girocard, die von vielen immer noch „EC-Karte“ genannt wird. Payback hat nach eigenen Angaben etwa 31 Millionen Nutzer in Deutschland.
Eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen Verlags (DSV), der als Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe die Verhandlungen mit Payback geführt hat, betonte, Datenschutz und Freiwilligkeit seien zentral. Jede der 353 Sparkassen in Deutschland entscheidet selbst, ob sie das Angebot nutzt oder nicht. Dem Vernehmen nach haben zwischen 250 und 300 Sparkassen signalisiert, dass sie ihrer Kundschaft die Payback-Funktion anbieten wollen.
Eigene Payback-Karten werde es weiterhin geben, teilte die Payback-Sprecherin mit. Einen Rückschlag gab es für Payback Anfang 2023: Rewe kündigte seinerzeit an, zum Ende des kommenden Jahres die Kooperation mit Payback zu beenden. Die Lücke bei Payback füllt Deutschlands größer Lebensmittelhändler Edeka, der dort im März 2025 einsteigen will.