Wiesbaden – Die Inflation bleibt trotz eines deutlichen Rückgangs im September für die Menschen in Deutschland weiter eine Belastung. Die Verbraucherpreise lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im September um 4,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Behörde bestätigte am Mittwoch eine erste Schätzung.
„Die Inflationsrate ist auf den niedrigsten Wert seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gefallen. Sie bleibt aber dennoch hoch“, sagte Behörden-Präsidentin Ruth Brand. Im August lag die Teuerungsrate noch bei 6,1 Prozent.
Volkswirte rechnen mit einer weiteren Abschwächung bis zum Jahresende. Allerdings belasten weiterhin überdurchschnittlich stark gestiegene Nahrungsmittelpreise Verbraucherinnen und Verbraucher.
Eine Vier vor dem Komma bei der Jahresteuerungsrate gab es zuletzt im Februar vergangenen Jahres mit damals 4,3 Prozent. Nach Beginn des Ukraine-Krieges waren die Energiepreise rasant gestiegen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben.
Inzwischen haben sich die Energiepreise entspannt. Sie stiegen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 Prozent. Erdgas (minus 5,3 Prozent) und Sprit (minus 6,0 Prozent) wurden billiger. Leichtes Heizöl kostete sogar 26,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Strom verteuerte sich hingegen um 11,1 Prozent.
Deutlich mehr als ein Jahr zuvor mussten die Menschen auch im September für Nahrungsmittel zahlen, die sich um 7,5 Prozent verteuerten. Allerdings schwächte sich der Preisauftrieb nach 9 Prozent im August und 11 Prozent im Juli ab. Im September waren vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 15,3 Prozent) sowie Brot (plus 12,0 Prozent) deutlich teurer als im Vorjahresmonat.