Benkos Sportartikel-Sparte in Schieflage

von Redaktion

Wien/München – Die Sportartikel-Sparte der von dem österreichischen Investor René Benko gegründeten Signa-Gruppe ist in finanzieller Schieflage. Die in Deutschland beheimatete Tennis-Point GmbH mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, eine der größten Tochtergesellschaften der Signa Sports United N.V., habe beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet, teilte die Signa Sports United (SSU) mit. Anlass sei die zu geringe Finanzdecke nach Kündigung einer Eigenkapitalzusage der Signa Holding GmbH. Weitere Einheiten der Sport-Sparte, darunter die Signa Sports United als Muttergesellschaft, würden in den kommenden Tagen die Eröffnung von Insolvenzverfahren vorbereiten.

Signa Sports United ist ein auf Sport spezialisiertes E-Commerce-Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Es verfügt über mehr als 80 Online-Sites und Partnerschaften mit 500 weiteren Shops. Dazu gehören Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de, Bik-ester, Probikeshop, Campz, Addnature und TennisPro. Die Zahl der Kunden liegt nach Unternehmensangaben bei sechs Millionen.

Der Börsenwert von Signa Sports United war seit dem Börsengang Ende 2021 von 3,2 Milliarden Dollar (rund 3 Milliarden Euro) auf zuletzt nur noch wenige Millionen Dollar abgestürzt. Zu Wochenbeginn hatte die Signa Holding von Benko eine Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United zurückgezogen. Zuvor hatte SSU seinen Rückzug von der New Yorker Börse erklärt.

In Deutschland besitzt Signa unter anderem die Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Ein Sanierungsplan sieht die Schließung von rund einem Drittel der zuletzt noch 129 Filialen vor. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Signa auch das Münchner Traditionsgeschäft Sport Scheck an einen britische Finanzinvestor verkauft hat.

Über Benkos Signa-Gruppe, die im Wesentlichen aus Immobiliengeschäft besteht, schrieb das „Manager Magazin“ kürzlich: „Alles wirkt wie in Auflösung.“  dpa, mm

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