Geld vom „Blut-Scheich“? Benko verhandelt mit Saudis

von Redaktion

Wien – Das taumelnde Immobilienimperium des umstrittenen Investors René Benko könnte mit Geld aus Saudi-Arabien gerettet werden. Das will das Internetportal „Businessinsider“ in Erfahrung gebracht haben. Demnach stand Benko vor seiner Absetzung als Signa-Chef am Freitag in Verhandlungen mit dem saudischen Staatsfonds PIF, der umgerechnet über rund 700 Milliarden Euro an Kapital verfügt. Auch Benkos Nachfolger Arndt Geiwitz, der die weit verzweigte Holding mit zahlreichen Immobilien in Städten wie München, Wien oder Hamburg nun aus der Krise ziehen muss, soll über die Gespräche informiert sein. Laut „Businessinsider“ stecken bereits hunderte Millionen aus Saudi-Arabien in Signa. Die Beziehungen zwischen Benko und dem Staatsfonds seien „ausgezeichnet“.

Insgesamt gehe es bei den Verhandlungen um einen weiteren dreistelligen Millionenbetrag, mit dem die Saudis die Zahlungsschwierigkeiten der Holding überbrücken sollen. Zuletzt wurden Großbaustellen von Signa wie der Hamburger Elbtower stillgelegt, weil dem Unternehmen das Geld fehlt. Außerdem ging eine Tochterfirma mit einigen Sporthandelsketten pleite. Stimmen die Berichte, dürften die Verhandlungen das ohnehin schlechte Image der Signa-Holding weiter ramponieren.

Der 1971 gegründete Public Investment Fund, mit dem Saudi-Arabien seine Ölmilliarden anlegt, ist höchst umstritten. Geleitet wird er derzeit vom saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman. Er wird für den Mord am Journalisten Jamal Kha-shoggi verantwortlich gemacht und hat seither als „Blut-Scheich“ zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Der Kronprinz verfolgt mit dem Fonds nicht nur strategische Ziele und investiert in Technologiefirmen, Autobauer, Versorger, Finanzkonzerne. Mohammed bin Salman will mit dem Fonds auch das Image seines Landes aufpolieren. So steckt er Geld in Sportclubs und lockte Cristiano Ronaldo mit einer 200-Millionen-Gage zum saudischen Club al-Nassr FC.  höß

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