BÖRSE

Merck verdient weniger Apple droht Steuerprozess Mehr gebrauchte E-Autos am Markt Kartellamt stützt 1&1-Netzeinstieg Strompreispaket und Zahlen beflügeln

von Redaktion

Anhaltend schwache Geschäfte mit Laborbedarf und Halbleitermaterialien belasten weiter den Darmstädter Merck-Konzern. Von Juli bis September sank der Umsatz gemessen am Vorjahr um fast elf Prozent auf 5,17 Milliarden Euro, wie Merck am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich sank der Gewinn auf 740 Millionen Euro nach 926 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Apple droht ein Rückschlag im jahrelangen Streit mit der EU-Kommission um eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro in Irland. Im Berufungsverfahren am Europäischen Gerichtshof (EuGH) kam Generalanwalt Giovanni Pitruzzella in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass eine frühere Entscheidung zugunsten von Apple gekippt werden sollte. Die EU-Kommission hatte Apple 2016 aufgefordert, in Irland 13 Milliarden Euro Steuern nachzubezahlen. Irland selbst wollte die Steuern gar nicht haben. Das EU-Gericht erklärte die Nachforderung 2020 für nichtig.

Die Zahl der E-Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist einer ADAC-Auswertung zufolge zuletzt spürbar angestiegen. Gründe dafür seien eine starke Zunahme bei den Neufahrzeugen und eine größere Modellvielfalt, teilte der Automobilclub in München am Donnerstag mit. Durch das steigende Angebot, eine Entspannung bei den Lieferzeiten und gesunkene Neuwagenpreise seien auch immer mehr jüngere Gebrauchte günstiger zu haben.

Bei seinem schwierigen Markteintritt als vierter deutscher Handynetz-Betreiber bekommt der Telekommunikationsanbieter 1&1 Schützenhilfe vom Bundeskartellamt. Im September hatte die Bundesnetzagentur vorgeschlagen, auf die übliche Frequenzauktion zu verzichten – das wäre ein Rückschlag für 1&1, das für sein eigenes, im Aufbau befindliches Netz zusätzliche Frequenzen braucht. Das Kartellamt betonte in einem Positionspapier, dass ein vierter Anbieter den Wettbewerb fördern würde.

Die Aussicht auf niedrigere Strompreise für die deutsche Wirtschaft und die überwiegend soliden Quartalsbilanzen der Unternehmen sind am Donnerstag an der Börse gut angekommen. Der Dax hat seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. An einem weiteren Höhepunkt der Berichtssaison stieg der Leitindex um zuletzt 0,65 Prozent auf 15 329,25 Punkte. In der zweiten und dritten deutschen Börsenliga hoben sich die Indizes positiv ab. Der Euro wurde zuletzt zu 1,0702 Dollar gehandelt. Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,65 Prozent am Vortag auf 2,66 Prozent.

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