Frankfurt – Die Rekordjagd vieler Dax-Konzerne hat im dritten Quartal vorläufig ein Ende gefunden: Erstmals seit dem von der Corona-Pandemie ausgebremsten zweiten Vierteljahr 2020 mussten die Börsenschwergewichte in Summe wieder Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen, wie das Beratungsunternehmen EY errechnet hat. Demnach schrumpften die Umsätze der Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga im Zeitraum Juli bis September 2023 zum Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent auf rund 436 Milliarden Euro. Vor allem die Geschäfte in den USA und in Asien schwächelten. Der operative Gewinn (Ebit) ging um gut elf Prozent auf 39,2 Milliarden Euro zurück, erreichte aber dennoch den zweithöchsten jemals in einem dritten Quartal erzielten Wert.
„Deutschlands Top-Konzerne bekommen zunehmend den weltweiten konjunkturellen Gegenwind zu spüren“, analysierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. „Wir haben einen gefährlichen Mix aus lahmender Konjunktur, hohen Preisen, Lieferschwierigkeiten, politischen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen.“
Allerdings trifft es nicht alle Unternehmen gleichermaßen: Beim Umsatz verbuchten 15 der 38 Dax-Konzerne eine Steigerung. Das größte Plus gab es beim Rüstungskonzern Rheinmetall mit gut 24 Prozent.
Beim operativen Gewinn verzeichneten 16 der Konzerne im Dax im dritten Quartal einen im Vergleich zur Vorjahresperiode gestiegenen Wert. Spitzenreiter war der EY-Analyse zufolge die Deutsche Telekom mit gut 5,4 Milliarden Euro. In der Rangliste folgen Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW mit jeweils deutlich mehr als vier Milliarden Euro Gewinn.