Bayer schockiert Anleger

von Redaktion

Frankfurt – Bayer hat eine Studie mit einem wichtigen Medikamentenhoffnungsträger wegen mangelnder Wirksamkeit abgebrochen. Eine Phase-III-Studie zur Untersuchung des Mittels Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko werde vorzeitig beendet, teilte der Konzern mit. Der Gerinnungshemmer wurde als Nachfolger des Medikamentes Xarelto gehandelt und sollte früheren Angaben zufolge langfristig einen Jahresspitzenerlös von mehr als fünf Milliarden Euro bringen.

Die Aktionäre von Bayer reagierten umgehend mit massenhaften Verkäufen – der Kurs des Dax-Unternehmens verlor zwischenzeitlich über 21 Prozent an Wert.

Es zeige sich eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zur Standardbehandlung, hatte Bayer erklärt, man werde die Daten weiter analysieren. Asundexian enthält einen Wirkstoff, von dem sich Forscher geringere Blutungsrisiken als bei aktuellen Mitteln erhoffen.

Die Bayer-Papiere notierten am Montag zeitweise bei 32,60 Euro, dem tiefsten Stand seit Juni 2006. Damit sind sie im laufenden Jahr mit minus 29 Prozent zweitschwächster Dax-Wert. Die Anleger des Pharma- und Agrarchemiekonzerns müssen neben dem Abbruch der Studie auch mit einer milliardenteuren juristischen Glyphosat-Niederlage in den USA zurechtkommen. Ein Gericht in Jefferson City im US-Bundesstaat Missouri hatte die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar verurteilt. Die drei Kläger führen ihre Krebserkrankungen auf die jahrelange Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zurück. mm, dpa, afp

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