München – 60 Lokomotiven sind fix bestellt, 140 weitere sollen folgen: Wie der Zughersteller Siemens Mobility gestern in München mitteilte, hat die European Locomotive Leasing Group (ELL) einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 200 Lokomotiven unterzeichnet. Ab 2025 sollen die Loks ausgeliefert werden. Zum Auftragswert wollte eine Siemens-Sprecherin keine Auskunft geben, nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA geht es um bis zu einer Milliarde Euro.
Siemens Mobility gehört zum Münchner Siemens-Konzern. Seit 2012 stellt das Unternehmen seine Vectron-Loks in München-Allach her. Etwa die Hälfte der Loks wird laut Siemens an Leasing-Firmen verkauft, nach dem Kauf vermieten die Firmen ihre Loks an Bahnbetreiber weiter. Eingesetzt werden Vectron-Loks sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr.
Die Leasingfirma ELL mit Sitz in Wien und München ist gerade einmal zehn Jahre alt, Chef ist seit gut einem Jahr Christian Kern, von 2016 bis 2017 österreichischer Bundeskanzler der SPÖ. Die ELL will bis 2027 mit mindestens 301 Vectron-Loks die größte europäische Vectron-Flotte betreiben. Die Siemens-Loks eigenen sich für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr, da sie im zersplitterten europäischen Bahnnetz maßgeschneidert etwa mit Elektromotoren, Transformatoren und Stromabnehmern ausgestattet werden können. sh