Heizpellets auf Zweijahres-Tief

von Redaktion

VON MATTHIAS SCHNEIDER

München – Die Energiepreise fallen weiter auf breiter Front. Verbraucher sollten beim Kauf von Strom und Gas aber aufpassen: Die Preisbremsen laufen nun schon zum Jahresende aus.

Gas und Strom

Die durchschnittliche Erdgaslieferung für das kommende Jahr kostet derzeit 42 Euro die Megawattstunde. Das ist zwar immer noch doppelt so viel wie vor der Krise, aber so wenig wie noch nie in diesem Jahr. Zum Vergleich: Heuer kostete die Terminlieferung für 2024 durchschnittlich 53 Euro. Der Grund: sinkende Risikoprämien. Denn wegen der faktisch guten Versorgungslage dieses Jahr kosteten Kurzfristlieferungen von Erdgas im Schnitt lediglich 40 Euro, kaum weniger als heute. Die Einkäufer erwarten also immer weniger böse Überraschungen im Winter. Das zeigt sich auch bei den Strom-Termingeschäften.

. Tipp für Verbraucher

Wegen sinkender Risikoprämien bekommen Verbraucher Strom (28,8ct/kWh) und Gas (8,4ct/kWh) aktuell im Bundesdurchschnitt sogar günstiger als im Sommer. Weitblick wird aber noch wichtiger: Zum Ende des Jahres laufen die staatlichen Preisbremsen aus. Wegen der weiter hohen Weltmarktrisiken sollten Verbraucher einen seriösen Versorger mit Preisbindung wählen.

Pellets

Heizpellets sind mit rund 290 Euro die Tonne so günstig wie seit Ende 2021 nicht. Für Oliver Klapschus vom Vergleichsportal Heizpellets24 ein vernünftiges Niveau: „Pellets sind jetzt schon ziemlich günstig und die Nachfrage hat wieder zugenommen“ Dennoch sei der Abwärtstrend stabil, „aber wegen drei Euro die Tonne würde ich nicht spekulieren“.

Öl

Gestern versuchte das Ölförderkartell Opec+ eine gemeinsame Linie gegen die erneut schwächelnden Ölpreise zu finden. Nachdem die Förderkürzungen im Sommer und die Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten die Preise deutlich angeheizt hatten, waren sie zuletzt wieder unter 80 Dollar gefallen. Dieser Wert gilt vor allem für Saudi Arabien als Untergrenze. Hintergrund ist: Die Internationale Energieagentur rechnet ab Anfang 2024 mit einem Überangebot am Markt und damit fallenden Preisen, wie Analysten der Commerzbank berichten. Sie erwarten Ende dieses Jahres einen Brent-Preis von 90 Dollar pro Fass, der bis Ende des ersten Quartals 2024 auf 85 Dollar sinken soll. Beobachtern zufolge einigte sich die Opec+ gestern zwar auf zusätzliche Förderkürzungen – diese seien aber freiwillig und damit wenig glaubwürdig. Offiziell äußerte sich das Kartell weder zu bestehenden noch zu künftigen Förderkürzungen. Der Markt quittierte diese Entscheidung am Abend mit fallenden Kursen auf unter 83 Dollar.

. Tipp für Verbraucher

Heizöl kostet in München gerade rund 109 Cent den Liter. „Wenn es beim Rohöl keine großen Sprünge gibt, dürfte sich der Heizölpreis im Dezember eher seitwärts bewegen“, so Oliver Klapschus vom Vergleichsportal Heizoel24. Aber: „Statistisch sind Januar und Februar – etwa ab dem Dreikönigstag – die günstigsten Monate für den Heizölkauf, weil Weltmarkt und Verbraucher hier am wenigsten nachfragen. Hier könnten wir noch mal günstigere Preise als heute sehen.“

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