BÖRSE

Hensoldt will ESG übernehmen Tui will noch mehr verdienen Dax schafft ein Allzeithoch

von Redaktion

Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt aus Taufkirchen will die Rüstungsfirma ESG aus München übernehmen. Für den Kauf will der Vorstand bis zu 730 Millionen Euro in die Hand nehmen, wie Hensoldt mitteilte. Man rechne mit jährlichen Kosteneinsparungen von rund 19 Millionen Euro. Zudem dürfte es durch sich ergänzende Verkäufe Potenzial für mehr Umsatz geben. Hensoldt hofft, den Kauf bis Ende des ersten Halbjahres 2024 abzuschließen.

Die Rückkehr der Reiselust nach der Corona-Pandemie hat dem weltgrößten Reisekonzern Tui im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz beschert und ihn zurück in die schwarzen Zahlen gebracht. Auf die Aktionäre entfiel in den zwölf Monaten bis Ende September ein Überschuss von 306 Millionen Euro nach einem Verlust von 277 Millionen ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern schnellte im Vergleich zum Vorjahr von 409 Millionen auf 977 Millionen Euro nach oben, wie Tui gestern mitteilte.

Der deutsche Aktienindex (Dax) hat am Mittwoch seinen Höhenflug fortgesetzt und an der Frankfurter Börse die Marke von 16 600 Punkten überschritten. Erst am Dienstag hatte er zwischenzeitlich einen neuen Höchststand erreicht, den der Index aber nicht bis Handelsschluss halten konnte. Gestern war es dann so weit: Der Dax schloss bei 16 681,69 Punkten – das ist ein Plus von 0,9 Prozent. In der laufenden Jahresendrally seit dem Oktober-Tief hat das Kurs-Barometer 13,6 Prozent gewonnen. Grund für die Entwicklung ist vor allem, dass die Inflationszahlen in der Eurozone zuletzt nachgelassen hatten. Die Anleger spekulieren daher darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik der Zinserhöhungen vorerst beendet hat und die Leitzinsen zeitnah sogar wieder sinken könnten. Die EZB hatte im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen im Euroraum seit Juli 2022 zehnmal in Folge angehoben. Bei ihrer Sitzung im Oktober ließ sie die Zinsen unverändert. Die Inflation im Euroraum sank im November deutlich auf 2,4 Prozent, in Deutschland sind es nach ersten Schätzungen 3,2 Prozent.

Der Analyst Sören Hettler von der DZ Bank sprach von „Zinssenkungsfantasien“. Er warnte jedoch vor „Rückschlagsrisiken“ – Analysten rechneten frühestens im Sommer mit ersten Lockerungsschritten der US-Notenbank, gab er zu bedenken.

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