Berlin – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Aktionsplan verabschiedet, um Deutschland als Standort für die Pharmaindustrie attraktiver zu machen. Das Vorhaben solle die Rahmenbedingung für die Herstellung und Entwicklung von Arzneimitteln verbessern, die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben und Anreize für die Ansiedlung von Produktionsstätten in Deutschland setzen, teilte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit. Deutschland wolle „im Wettbewerb der Wissenschaft international wieder ganz oben mitspielen“, erklärte Ressortchef Karl Lauterbach (SPD). Mit dem Aktionsplan reagiert die Bundesregierung auf Lieferengpässe bei einigen Medikamenten. Die Produktion wichtiger Arzneimittel war in den vergangenen Jahren an billigere Standorte wie etwa China oder Indien abgewandert. Die neue Strategie soll solche Abhängigkeiten verringern. Der Aktionsplan sieht vor, dass der Bund neue Förderinstrumente für den Aufbau von Produktionsstätten prüft. Die Entwicklung von knappen Medikamenten wie Antibiotika oder Arzneimittel für seltene Erkrankungen soll besonders gefördert werden. Am Bundesinstitut für Arzneimittel soll eine Ethik-Kommission eingerichtet werden, die rasch über wichtige Forschungsanträge entscheidet. Ergebnisse der Forschung sollen schneller an die Pharmaindustrie übermittelt werden.