Frankfurt – Die Zahl der Frauen in den Vorständen börsennotierter Unternehmen hat sich seit 2020 mehr als verdoppelt. Zu Jahresbeginn saßen 128 Managerinnen in den Topetagen der 160 Firmen, wie aus einer Auswertung des Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Im Januar 2020 waren es noch 59. Allerdings sind Frauen weiter klar in der Minderheit – sie sitzen aktuell 568 Vorstandskollegen gegenüber. Viele der Gremien sind zudem eine reine Männerdomäne. In den Börsenindices Dax, MDax und SDax haben fast vier von zehn Unternehmen keine Managerin im Vorstand.
„Wir sehen zwar einen stabilen Aufwärtstrend, der Frauenanteil in den Vorständen bleibt jedoch überschaubar – vor allem bei Unternehmen, die weniger stark im Fokus der Öffentlichkeit sind“, sagte Ev Bangemann von EY Deutschland. Am stärksten vertreten sind Managerinnen weiterhin in den Topetagen der 40 Dax-Konzerne. Fast ein Viertel der Vorstandsmitglieder des deutschen Leitindex sind weiblich (24 Prozent). Allerdings kam seit Sommer 2023 keine weitere Frau hinzu. An der Spitze des Vorstands stehen Managerinnen in sieben der 160 Unternehmen, darunter Belén Garijo beim Chemie- und Pharmakonzern Merck, Helen Giza beim Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) sowie Yvonne Rostock, die den Fotodienstleister Cewe führt.