Wind und Sonne liefern bald mehr Energie als Russland

von Redaktion

Davos/Berlin – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht erhebliche Fortschritte bei der Abkopplung des europäischen Energiesystems von russischen Gaslieferungen. Im vergangenen Jahr habe die EU erstmals mehr Strom aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt als aus Gas, sagte sie am Dienstag bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Und in diesem Jahr werde man erstmals insgesamt mehr Energie aus Windkraft und Photovoltaik beziehen als aus Russland. „Das sind gute Neuigkeiten“, sagte von der Leyen.

Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Krise habe die Dynamik der europäischen Wirtschaft gebremst, doch die Furcht vor einem wirtschaftlichen Kollaps habe sich als unbegründet erwiesen, erklärte von der Leyen. Die Energiepreise seien zuletzt gesunken und auch während des jüngsten Kälteeinbruchs Anfang Januar niedrig geblieben. Zugleich habe man weiterhin gut gefüllte Gasspeicher. „Europa hat bei der Verbesserung der Krisenfestigkeit seines Energiesystems echte Fortschritte erzielt“, sagte von der Leyen.

Dazu passt eine neue Statistik aus Deutschland: Die Zahl der neuen Windräder ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 745 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 3,57 Gigawatt gingen in Betrieb – fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Das teilten der Bundesverband Windenergie und der Verband VDMA Power Systems mit. Weil auch alte Windräder abgebaut wurden, lag der sogenannte Netto-Zubau bei rund 3 Gigawatt. Insgesamt gab es damit in Deutschland zum Jahresende 28 677 Windräder mit einer Leistung von zusammen rund 61 Gigawatt (siehe auch Politik).

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