Amazon: Strafe für Überwachung

von Redaktion

Paris – Wegen der widerrechtlichen Überwachung von Beschäftigten soll der US-Handelsriese Amazon in Frankreich eine Millionenstrafe zahlen. Amazon habe die Aktivität seiner Lagerbeschäftigten teils „bis auf die Sekunde“ überwacht und so gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung verstoßen, erklärte die französische Datenschutzbehörde CNIL am Dienstag. Das Tochterunternehmen Amazon France Logistique (AFL) soll nun 32 Millionen Euro Strafe zahlen.

Die Arbeitnehmer in den Amazon-Versandlagern stünden unter ständigem Druck; sogar die Zeit zwischen dem Betreten des Lagers und dem Beginn der Arbeit werde überwacht, erklärte die CNIL. Amazon France Logistique habe „ein übergriffiges System zur Überwachung der Aktivitäten und Leistungen von Arbeitnehmern“ eingeführt. Demnach nutzt das Unternehmen vor allem die Daten der Scangeräte, welche die Beschäftigten nutzen, um Paketdaten zu erfassen. Die Beschäftigten müssten jede Unterbrechung der Tätigkeit ihres Scanners rechtfertigen, auch wenn es nur wenige Minuten seien. So laste „ein ständiger Druck auf ihnen“, erklärte die CNIL.

Amazon Frankreich beschäftigt mehr als 20 000 feste Mitarbeiter, von denen ein Teil für AFL arbeitet.  afp

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