Aus Spaß am Zähneputzen

von Redaktion

VON PERNILLA RAUH

München – Das Thema Zähne liegt bei Stefan Walter nahe. Er ist über der Zahnarztpraxis seines Vaters aufgewachsen. Doch Zahnarzt wollte er nicht werden. Walter studierte Architektur und Design, später noch Betriebswirtschaft – und landete schließlich beim Kosmetik-Riesen Procter & Gamble – wo er Florian Kiener traf, der ebenfalls für den Ariel-Konzern in der Produktentwicklung und Vermarktung arbeitete. Schnell war beiden klar: Sie wollten eigene Ideen umsetzen. Beide kündigten, noch bevor sie wussten, was sie eigentlich entwickeln wollten. Schnell war klar: eine elektrische Zahnbürste sollte es sein. Der Name der Firma, die sie 2016 gründeten, stand dann auch bald fest: Happybrush. Und darum ging es schließlich: Zähneputzen sollte auch Spaß machen.

An den elektrischen Zahnbürsten, die bereits auf dem Markt waren, störte sie so einiges: zu teuer, zu laut, zu umständlich. Am meisten aber nervte die Firmengründer, dass ausgerechnet beim Alltagsprodukt Zahnbürste die Nachhaltigkeit kaum eine Rolle zu spielen schien. Das sollte bei Happybrush (glückliche Zahnbürste) anders sein. So besteht das Handstück der Schallzahnbürste namens EcoVibe 3 aus recyceltem Material und die Aufsteckbürsten aus Holzfaserresten von nachwachsenden Rohstoffen. Der Akku hält bis zu sechs Wochen und kann mittels USB-Ladekabel oder Induktion geladen werden.

Auch bei den Verpackungen versuchen Walter und Kiener so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Die Verpackungen sind großteils aus Papier und das Plastik der Verpackungen besteht zu 99,9 Prozent aus verarbeiteten Holzresten.

Neben den Zahnbürsten gibt es von Happybrush auch Zahnpasten – gern auch welche in Tiefschwarz – und Naturkosmetik. Bei den Inhaltsstoffen wird laut Walter unter anderem auf Mikroplastik und Palmöl sowie andere als bedenklich eingestufte Stoffe verzichtet. Auch die Zahnpas-tatuben bestehen zu 60 Prozent aus recyceltem Material und die Außenverpackung aus recyceltem Altpapier. Die Flaschen der Mundspülungen bestehen auch zu 100 Prozent aus recyceltem Material. Mit jedem gekauften Produkt wird zudem automatisch Wasser gespendet.

Auch wollten die jungen Gründer weg vom sonst üblichen klinischen Zahnpasta-Image. Die Verpackungen sollten jung und frisch, keinesfalls zu medizinisch aussehen. Dazu passt, dass Happybrush mit bunten, schnellen Videos wirbt, die speziell Jugendliche ansprechen sollen – was dann wohl auch deren Eltern happy machen dürfte.

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