Berlin – Die schwache Nachfrage und die hohen Strompreise haben die Stahlproduktion in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2009 sinken lassen. Hergestellt wurden im vergangenen Jahr insgesamt 35,4 Millionen Tonnen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl berichtete. Das sei das niedrigste Produktionsvolumen seit der Finanzkrise 2009.
Im Schnitt werden sonst pro Jahr rund 40 Millionen Tonnen Stahl erzeugt, so der Verband. Deutschland hat damit die größte Stahlindustrie Europas.
Aktuell sei die Lage für die Unternehmen „sehr ernst“, erklärte Verbandshauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel. Ganz akut sei „der Handlungsbedarf bei den noch immer nicht wettbewerbsfähigen Stromkosten, die mit den seit Jahresbeginn verdoppelten Übertragungsnetzentgelten so hoch sind wie nie zuvor“. Rippel forderte Klarheit über die Finanzierung des Umbaus der Stahlindustrie – diese stehe seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds infrage. „Wir brauchen ein klares politisches Konzept, wie der Weg zur Klimaneutralität nachhaltig finanziert werden soll. Das ist ein zentraler Baustein, um die Transformation der Stahlindustrie voranzubringen.“ dpa