Alte Akademie: Freistaat setzt auf Abwicklung durch Signa

von Redaktion

München – Die verlassene Baustelle im Herzen der Innenstadt ist das Symbol für die Signa-Insolvenz in München. Nun könnte es bald schon gute Nachrichten von der Alten Akademie geben: Wie OB Dieter Reiter (SPD) kürzlich verriet, rechnet er schon „demnächst“ mit einer Lösung. Also einem Investor für das Prestige-Projekt. Eine Entwicklung, die auch der Freistaat als ehemaliger Besitzer bevorzugen würde. Er könnte zwar den Erbpachtvertrag, den er mit Signa geschlossen hat, zurückabwickeln und selbst einen neuen Käufer für das Gebäude finden. Dafür würde aber zwischenzeitlich eine hohe Summe an Steuergeldern benötigt.

Geschätzte 200 Millionen Euro würde es kosten, wenn der Freistaat die Alte Akademie zurücknimmt. Dafür müsste die Immobilien Freistaat Bayern den so genannten Heimfall-Paragrafen ziehen, der den bis 2079 laufenden Erbpachtvertrag mit der Signa zunichte macht. „Selbstverständlich hat der Freistaat ein etwaiges Heimfallrecht als Option auf dem Schirm“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Reichel auf Anfrage. Er sagt zudem deutlich: Vorrangiges Ziel sei es, „eine Lösung zu finden, bei der ein Investor in das Projekt einsteigt oder das Projekt übernimmt“. Deshalb werden die Verantwortlichen im Freistaat gern gehört haben, was Rathaus-Chef Reiter am Mittwoch im Planungsausschuss zur Signa-Situation gesagt hat. Demnach gebe es „massenhaft Interessenten“ für die leer stehenden Gebäude von René Benkos Pleite-Signa. Immer wieder würden Angebote bei ihm eingehen, die er an die Insolvenzverwalter weiterleitet. Eine Rückmeldung, die Hoffnung für die Benko-gebeutelte Innenstadt macht.  nah

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