Wien – Riesige Räume, vergoldete Ornamente und die schicksten Designer-Möbel: Wie residiert jemand, der ganz Europa erobert hat? Natürlich prunkvoll! Im Fall von Immobilien-Tycoon René Benko (46) gilt sogar: so prunkvoll wie möglich! Der Österreicher wählte für die Firmenzentrale seiner Signa Holding einen hochbarocken Palast im 1. Wiener Gemeindebezirk: Palais Harrach. An nichts weniger als die Schloss-räume in Versailles erinnert das 100 Quadratmeter große Hauptbüro. Von dort aus zog Sonnenkönig Benko seine vielen, vielen Strippen. So lange, bis tiefdunkle Wolken über das Signa-Imperium zogen. Mit jeder Insolvenz stürzte Benko, der aus seinem schicken Palais flog, mehr ab. Wer sich den Glanz besserer Tage nach Hause holen will, hat jetzt die Gelegenheit dazu. Denn die so genannte Beletage der Signa-Zentrale kommt unter den Hammer.
Das erste Palais-Stockwerk diente dem 46-Jährigen als Büro- und Repräsentationsfläche. Allein schon deshalb ist es spannend, sich im Internet durch die Versteigerungsangebote des Auktionators Aurena.at zu klicken. Sie ermöglichen einen Blick durchs Schlüsselloch, der vor der Insolvenz des Imperiums niemals möglich gewesen wäre. Jetzt kann jeder sehen, in welchem Umfeld sich der Immobilien-Jongleur und seine Mitarbeiter bewegten. 1000 Positionen aus ihrer Beletage werden nun auf www.aurena.at versteigert. Das Angebot ist vielfältig. Es beginnt bei Benkos Bürostuhl „Chancellor President“ und endet bei einer Klopapier-Halterung im Gold-Design. Dazwischen: Alles, was in den herrschaftlichen Räumen zum Alltag gehört hat – Signa-Kleiderbügel, Zimmerpflanzen, Stühle, Schreibtische, Bilder, ein Elektroroller, Lampen, Sideboards und sogar eine Einhausung für Feuerlöscher.
Die Preise beginnen oft schon bei wenigen Euro. Je funktionaler und hochwertiger ein Objekt, umso teurer der Startpreis. Registrieren kann sich jeder Interessierte. Die ersten Zuschläge wird es ab dem 24. Februar um 9 Uhr geben. Bis dahin dürften die Summen noch nach oben gehen. Bei einer ersten Versteigerungsrunde im Januar wurden für einen Signa-Kaktus zum Beispiel 220 Euro und für eine Fußmatte sogar 1600 Euro erzielt. Benötigt wird das Geld, weil die Signa-Holding bei ihrer Insolvenz im November 2023 einen unfassbaren Schuldenberg hinterlassen hat. Er beträgt fünf Milliarden Euro.