Handwerk: „Wir müssen weg von der Misstrauenskultur“

von Redaktion

München – Das Handwerk hat die Politik dazu aufgefordert, Unternehmern mehr zu vertrauen, anstatt sie mit Gesetzen und Verordnungen zu belasten. „Wir müssen weg von der Misstrauenskultur gegenüber Unternehmen“, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) gestern in München. Die Betriebe benötigten weniger Dokumentationen, weniger Berichtspflichten und stattdessen mehr Vertrauen.

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, ergänzte: „Dass Betriebe gleich kriminalisiert werden, wenn etwas nicht dokumentiert ist, das ist falsch.“ Das verleide vielen Jugendlichen, sich selbstständig zu machen und einen eigenen Betrieb zu gründen, sagte er. Wenn es nicht gelinge, bei den vielen Dokumentations- und Nachweispflichten deutlich zu kürzen, würden sich in Zukunft immer weniger Handwerker für die Selbstständigkeit entscheiden.

Zugleich zeigte sich Peter-anderl besorgt über die wirtschaftliche Lage in der Branche. „Wir beobachten im Handwerk, dass die Stimmung immer schlechter wird.“ Größtes Sorgenkind sei der Bau, insbesondere der Wohnungsbau. Peteranderl forderte die Politik zum schnellen Handeln auf und versprach, dass er „nicht um den heißen Brei herumreden“ werde, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommende Woche zu einem Gespräch auf die Internationale Handwerksmesse nach München komme. Er werde Scholz deutlich sagen, so Peteranderl, dass die Ampel ihren Fokus auf die Wirtschaft richten müsse. Die Messe findet vom 28. Februar bis zum 3. März in München-Riem statt. sh

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