BÖRSE

MTU spart und kappt die Dividende Weiter Streikgefahr bei der Lufthansa Dax-Rekord wegen Nvidia-Hype

von Redaktion

Die Aktionäre von MTU müssen sich wegen des teuren Materialfehlers an den Antrieben vieler Airbus-Jets vorerst mit weniger Dividende zufriedengeben. Für 2023 sollen sie je Anteilschein 2 Euro erhalten, wie der Triebwerkshersteller überraschend am Mittwochabend in München mitteilte. Für 2022 hatte MTU noch 3,20 Euro ausgeschüttet. Die Reparatur der Getriebefan-Triebwerke des US-Partners Pratt & Whitney kostet viel Geld. MTU-Chef Lars Wagner will das Geld nun auch in den nächsten Jahren stärker zusammenhalten. Für 2024 rechnet er jedoch mit einem kräftigen Geschäftszuwachs.

Im Tarifkonflikt um das Lufthansa-Bodenpersonal zeichnet sich keine schnelle Lösung ab. Das neue Angebot der Lufthansa habe die Situation nicht verbessert, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. „Das sind Trippelschritte und kein großer Wurf.“ Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils mehrere hundert Flüge ausgefallen waren. Man werde das Angebot bewerten, sei aber zu weiteren Streiks bereit. Parallel erklärte auch die Gewerkschaft Ufo die Tarifverhandlungen für rund 18 000 Kabinenbeschäftigte für gescheitert. Sie rief ihre Mitglieder auf, in einer Urabstimmung ab kommender Woche bis 6. März über Streiks zu entscheiden. Die Lufthansa habe kein ausreichendes Angebot vorgelegt, teilte die Organisation mit.

Der Hype um Nvidia und die Künstliche Intelligenz hat die Börsen am Donnerstag beflügelt. Die Quartalsbilanz und die Geschäftsaussichten des Chip-Produzenten übertrafen selbst hohe Erwartungen, bescherten den Aktien ein Rekordhoch und zogen vor allem Tech-Aktien mit nach oben. In dieser euphorischen Stimmung kletterte der Dax um 1,47 Prozent auf einen Rekordstand von 17 370 Punkten. Auch der japanische Nikkei stieg auf 39 098 Punkte und übertraf damit seinen Rekord von 1989.

Im deutschen Dax gehörten die beiden Tech-Werte SAP und Infineon zu den größten Gewinnern. Zudem stiegen die Aktien von Mercedes-Benz um 4,7 Prozent. Der Autobauer will künftig regulär nicht nur wie bisher rund 40 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten, sondern in bestimmten Fällen zusätzlich eigene Aktien zurückkaufen. MTU rutschten um 3,1 Prozent ab, womit die Anleger auf eine gekürzte Gewinnbeteiligung reagierten.

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