Munich Re will hohe Dividende zahlen

von Redaktion

München – Der Münchner Rückversicherer Munich Re hat im Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn von 4,6 Milliarden Euro erzielt – mehr, als ursprünglich angepeilt. „Zum dritten Mal in Folge haben wir unser Gewinnziel übertroffen“, sagte Munich- Re-Chef Joachim Wenning bei der Vorlage der Bilanzkennzahlen gestern in München. Im Herbst war der weltgrößte Rückversicherer von einem Gewinn von 5,5 Milliarden Euro ausgegangen.

Aktionäre sollen von dem Milliarden-Gewinn profitieren – in zweierlei Hinsicht: Bereits am Montagabend hatte die Munich Re mitgeteilt, dass der Vorstand des Dax-Konzerns der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 15 Euro je Aktie vorschlagen werde. Das sind 3,40 Euro mehr als im Vorjahr.

Außerdem sollen die Aktionäre von einem weiteren Aktienrückkauf profitieren. Laut der Mitteilung vom Montagabend sollen innerhalb eines Jahres eigene Aktien im Wert von maximal 1,5 Milliarden Euro zurückgekauft werden. Damit beträgt die Kapitalrückführung der Munich Re insgesamt 3,5 Milliarden Euro.

Die Idee dahinter: Sind weniger Anteilsscheine eines Unternehmens auf dem Markt, führt das zu einem knapperen Angebot. Das geringere Angebot führt in der Regel zu höheren Preisen, in diesem Fall zu höheren Aktienkursen an der Börse. Damit werden die Anteilseigner über einen Umweg am Unternehmenserfolg beteiligt.

Verglichen mit dem Vorjahr ging der Gewinn des Konzerns 2023 dennoch zurück . Die Munich Re begründete das damit, dass der Vorjahresgewinn wegen „positiver Zins- und Diskontierungseffekte in einem stark ansteigenden Zinsumfeld“ sehr hoch ausgefallen sei.

Die größten Einzelschäden für Munich Re im vergangenen Jahr waren das Erdbeben in der Türkei mit einem Schaden in Höhe von 700 Millionen sowie Hurrikan Otis in Mexiko mit 453 Millionen Euro. Aus den USA, wo Naturkatastrophen schnell Milliardenwerte vernichten können, meldete Munich Re keine größeren Einzelschäden. Damit fielen insgesamt die Großschäden niedriger aus als erwartet, wie Finanzvorstand Christoph Jurecka betonte.

Im laufenden Jahr will der Konzern seinen Erfolgskurs fortsetzen: „Wir steuern auf ein Nettoergebnis von fünf Milliarden Euro zu“, prognostizierte Konzernchef Joachim Wenning. „Unser Appetit, existenzielle Risiken für Menschen und Unternehmen zu decken, ist noch lange nicht erschöpft.“ SEBASTIAN HÖLZLE

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