Siemens stimmt gegen Veronika Grimm

von Redaktion

München – Am Montag war die Ökonomin Veronika Grimm auf der Hauptversammlung von Siemens Energy in den Aufsichtsrat des Konzerns gewählt worden, wie sich nun herausstellt, hat die Münchner Siemens AG als einziger Großaktionär gegen ihre Ernennung gestimmt. Siemens Energy hatte am Montagabend mitgeteilt, Grimm sei mit 76,43 Prozent der Stimmen entsprechend der Aktienanteile gewählt worden. „Bei ihr fiel ins Gewicht, dass ein einzelner Aktionär gegen die Berufung gestimmt hatte. Ohne dieses Votum hätte die Zustimmung bei 99,57 Prozent gelegen“, erklärte Siemens Energy.

Nun stellt sich heraus: Dieser „einzelne Aktionär“ war der Siemens-Konzern, der 17 Prozent der Anteile an Siemens Energy hält. „Im Vorfeld des Abstimmungsverfahrens sind zuvor nicht bekannte Bedenken öffentlich gemacht worden, die sowohl den Erfolg von Professor Grimm als Aufsichtsratsmitglied für Siemens Energy als auch als Mitglied des Expertenausschusses beeinträchtigen würden“, begründete Siemens die Gegenstimme. Grimm ist Mitglied im Sachverständigenrat für Wirtschaftsfragen („Wirtschaftsweise“). Vier Ökonomen des fünfköpfigen Beratergremiums der Bundesregierung hatten sich wegen möglicher Interessenkonflikte gegen eine Tätigkeit von Grimm im Aufsichtsrat von Siemens Energy ausgesprochen. sh

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