Angst um 3300 Arbeitsplätze in Reifenwerken

von Redaktion

Kassel – Die Gewerkschaft IG BCE und Betriebsräte wehren sich gegen die geplante Schließung von vier Reifenwerken und den Verlust von rund 3300 Jobs in Deutschland. In einem Forderungspapier nahmen sie Politik und Unternehmen in die Pflicht. „Mit Reifen Made in Germany lässt sich bis heute gutes Geld verdienen, hier gibt es die nötigen Fachkräfte und das Know-how“, sagte IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli.

Um die Reifenproduktion in Deutschland zu halten, verlangen die Arbeitnehmervertreter von den Herstellern Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit, eine Modernisierung der Anlagen und die Umrüstung auf Erneuerbare Energien. Gefordert wird zudem eine engere Zusammenarbeit mit Standorten der Autoindustrie hierzulande, um die Effizienz zu steigern. Die Nähe des bedrohten Goodyear-Werkes in Fürstenwalde zum Tesla-Werk in Grünheide etwa sei eine „ideale Option für eine effiziente Belieferung“. Dennoch würden Reifen aus aller Welt bestellt.

Von den laut IG BCE noch 12 Reifenwerken in Deutschland ist ein Drittel von der Schließung bedroht. So hat Michelin im Herbst verkündet, die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 zu schließen. Zudem plant Michelin, ein Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen zu verlagern. Begründet wurden die Maßnahmen, die mehr als 1500 Jobs betreffen, mit Billigkonkurrenz aus Asien.

Der US-Konzern Goodyear will zudem die Reifenproduktion in Fürstenwalde bis Ende 2027 schrittweise einstellen und sein Werk in Fulda 2025 schließen. Davon sind rund 1800 Jobs betroffen. Bereits im Jahr 2020 hatte Continental das Aus für ein Werk in Aachen bekannt gegeben.

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