Frankfurt – Für von Streik geplagte Fluggäste in Deutschland gibt es einen Hoffnungsschimmer. Im Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals soll nach fünf Runden ohne Einigung nun eine Schlichtung eine Lösung bringen. Zugleich setzte das Luftsicherheitspersonal seine Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen am Freitag fort.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV fielen durch die zweitägigen Ausstände der Sicherheitskräfte insgesamt 662 Flüge aus, mehr als 100 000 Passagiere waren betroffen.
Im Tarifkonflikt für die rund 25 000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden streben die Gewerkschaft Verdi und die Fluggesellschaft möglichst schnell ein Schlichtungsverfahren an. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky hält eine Einigung in der angepeilten Schlichtung bis spätestens Karsamstag für „sehr realistisch. Ich glaube, beide Seiten wollen einen Streik an Ostern vermeiden.“ Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten.
Sollte es keine Einigung geben, sei ein Streik allerdings bereits am Ostersonntag möglich, bekräftigte der Verdi-Verhandlungsführer. Die Gewerkschaft will in der kommenden Woche mit den Vorbereitungen für eine Urabstimmung beginnen, die bis Karfreitag abgeschlossen sein soll. Parallel zu den Gesprächen über eine Schlichtungsvereinbarung als Voraussetzung für das Verfahren läuft derzeit die Suche nach Schlichtern. Dabei soll nach dem Willen von Verdi jede Seite einen eigenen Vermittler benennen.
Auch Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte die Bereitschaft zu einer Einigung betont. Man sei einer Lösung näher gekommen, es habe aber noch nicht zum Abschluss gereicht, sagte Niggemann am Donnerstag nach der fünften Verhandlungsrunde. „Gemeinsam wollen wir nun mit Hilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen.“
Verdi verlangt für das Lufthansa-Bodenpersonal bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang zehn Prozent angeboten hat.