Washington – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins wie erwartet zum fünften Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau und setzt weiter auf Zinssenkungen in diesem Jahr. Der Leitzins liegt in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, so hoch wie seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht.
„Die Inflation ist immer noch zu hoch, weitere Fortschritte bei ihrer Senkung sind nicht sicher, und der weitere Weg ist ungewiss“, mahnte Notenbankpräsident Jerome Powell. Dennoch deutet die neue Wirtschaftsprognose weiter darauf hin, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen senken könnte. Vieles spricht jedoch dafür, dass sie damit nicht allzu schnell beginnen dürfte.
Die Entscheider der Fed rechnen für dieses Jahr im Mittel wie bei ihrer letzten Schätzung im Dezember mit einem Leitzins von 4,6 Prozent. Das deutet auf drei Zinssenkungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten in diesem Jahr hin. „Wir glauben, dass unser Leitzins (. . .) wahrscheinlich seinen Höchststand erreicht hat“, sagte Powell. Wenn sich die Wirtschaftsdaten wie erwartet entwickelten, werde es „wahrscheinlich angemessen“ sein, die Zinsen in diesem Jahr zu senken. Allerdings machte er deutlich, den Leitzins länger auf hohem Niveau belassen zu wollen, falls das notwendig sei. Analysten gehen davon aus, dass die Fed nicht vor Sommer damit beginnen dürfte.
Die Fed sagt für dieses Jahr ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum voraus als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft wird demnach 2024 um 2,1 Prozent (Dezember: 1,4) wachsen. Die neuen Zahlen dürften den Druck auf die Fed mindern, die Zinsen schnell deutlich zu senken. Die Notenbank kann sich dank des robusten Wachstums erlauben, die Situation zu beobachten.