Ukraine fordert Milka-Boykott

von Redaktion

Berlin – Der Slogan verfing nicht. „Lasst uns Ostern zarter machen“, wirbt Milka gerade für seine süßen Hasen. Doch jetzt droht den Schokofiguren der Rausschmiss bei Rewe und Edeka. Warum? Ukrainische Aktivisten fordern nicht nur die Verbannung der Saisonware von Milka aus den Supermarktregalen, sondern des gesamten Sortiments des US-Mutterkonzerns Mondelez. Der Grund will gar nicht recht in die friedvolle Osterzeit passen: Mondelez produziere immer noch Süßes in drei Fabriken in Russland, so die erbosten Unterstützer der in Berlin ansässigen Organisation Vitsche, die der Ukraine im Kampf gegen Putin mit zahlreichen Aktionen beisteht, gestern in einem Brief an die Geschäftsführer der beiden deutschen Supermarkt-Giganten. Vitsche übt in dem Schreiben vor allem Kritik an Mondelez-Chef Dirk Van de Put. Der hatte im Februar in der „Financial Times“ gesagt, er glaube nicht, dass es Anleger „moralisch kümmere“, ob Firmen weiterhin Geschäfte in Russland machten. Auf Mondelez habe es keinen Druck von Investoren gegeben, sich von dort zurückzuziehen. Die ukrainischen Aktivisten beklagen: „Unternehmen wie Mondelez finanzieren indirekt den illegalen Krieg Russlands gegen die Ukraine.“ Weiter heißt es in dem Brief an Rewe und Edeka: „Wir zählen auf Ihre Unterstützung, um Mondelez zu zeigen, dass Moral einen Platz im Geschäftsleben hat, insbesondere wenn wir bedenken, dass Russland weiterhin Kriegsverbrechen in der Ukraine begeht.“

Schon im vergangenen Mai hatte die Nationale Agentur zur Korruptionsprävention (NACP) der ukrainischen Regierung den Milka-Mutterkonzern auf die Liste der „internationalen Förderer des Krieges“ aufgenommen. Zum Lebensmittelkonzern Mondelez (früher Kraft Foods), der seine internationale Zentrale in Chicago hat, gehören neben Milka auch Marken wie Oreo, Toblerone oder Ritz. Das Unternehmen ist seit 20 Jahren auf dem russischen Markt tätig und dort laut Homepage führend „in den Kategorien Schokolade, Pralinen und Kekse“ sowie „in der Kategorie Kaugummi und Lutscher“.  mcb

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