Benkos Familienstiftung insolvent, neues Kapital für Signa Prime

von Redaktion

Innsbruck – Nachdem René Benko als Unternehmer Insolvenz angemeldet hat und auch seine Signa Holding samt einiger Tochtergesellschaften pleite ist, hat es nun die Privatstiftung des umstrittenen Unternehmers erwischt: Sie soll am Donnerstag einen Insolvenzantrag beim Landgericht Innsbruck eingereicht haben. Die Beteiligungen der Stiftung am Signa-Imperium sind nun wertlos. Dagegen sollen hunderte Millionen Euro Schulden stehen, so der „Standard“.

Die Familie Benko Stiftung wurde 2001 von Benko und seiner Mutter gegründet. Ihr Zweck ist die Versorgung der Familie. Begünstigte sollen Familienmitglieder und Benkos Mutter sein, nicht aber René Benko selbst. Dennoch gab es in den vergangenen Monaten viele Spekulationen, dass Vermögen aus der Holding in die Stiftung verschoben worden sein soll, um Benko trotz Pleite einen luxuriösen Lebensstil zu sichern. Es müsse nun herausgefunden werden, über welches Vermögen die Stiftung überhaupt verfüge, sagte Gläubigerschützer Klaus Schaller vom KSV1870 in Innsbruck.

Bisher sei Gläubigern ein Einblick in die Stiftung verwehrt geblieben, was sich nun ändern dürfte. Schaller ging indirekt auf die Vorwürfe von Kapitalabflüssen aus dem Signa-Geflecht in die Stiftung ein: „Die Gläubiger erwarten sich eine gute Zusammenarbeit zwischen den Insolvenzverwaltern des Herrn René Benko und der Familie Benko Privatstiftung. Dadurch sollte es möglich sein, Vorgänge in der Vergangenheit nachvollziehbar darzustellen und auf ihre rechtlichen Konsequenzen hin zu überprüfen.“

Am Freitag hat die insolvente Signa Prime AG, die unter anderem Immobilien wie den Oberpollinger und die Alte Akademie in München besitzt, einen Massekredit von 100 Millionen Euro vom Finanzunternehmen Attestor Limited bekommen, wie der Insolvenzverwalter der Signa Prime meldete. Das Geld dient dazu, den Geschäftsbetrieb des Unternehmens auch während des Insolvenzverfahrens weiter aufrechtzuerhalten.  höß

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