London – Die finanziell schwer gebeutelte Royal Mail will die Postzustellung deutlich reduzieren und damit hunderte Millionen Pfund einsparen. Das Unternehmen bat am Mittwoch die zuständige Aufsichtsbehörde Ofcom um gravierende Änderungen.
Die Pläne sehen vor, Standardbriefe der zweiten Klasse, des Normaltarifs, nur noch an jedem zweiten Wochentag und nicht mehr an Samstagen auszutragen. Massensendungen sollen zudem innerhalb von drei statt bisher zwei Werktagen zugestellt werden. Dadurch sollen täglich 7000 bis 9000 Fahrten entfallen und 1000 Jobs wegfallen. Bereits vor Längerem hatte das Unternehmen um Erlaubnis gebeten, keine Briefe mehr an Samstagen austragen zu müssen. Das lehnte die Regierung ab. Royal Mail steckt tief in den roten Zahlen: Für das erste Halbjahr meldete die Tochter des Logistikkonzerns International Distributions Services (IDS) einen Verlust von 319 Millionen Pfund (372,4 Mio. Euro). Der Universaldienst sei in der jetzigen Form nicht mehr tragbar, sagte IDS-Chef Martin Seidenberg.